Eine Geschichte der Produktivität
Hast du schon mal das Wort Prokrastination gehört? Hinter diesem Zungenbrecher verbirgt sich ein Verhalten, dass wir wohl alle kennen.
Du wachst in der Früh auf, machst dir Kaffee und dein erster Blick geht aufs Handy. Was hat sich in der Welt getan, was gibt´s Neues und wer ist auf welchem unvorteilhaften Foto verlinkt worden. Du siehst hoch…. und plötzlich sind 2 Stunden rum.
Gehetzt startest du deinen Arbeitstag, siehst deine Mails durch und schon wieder schleicht sich der Schlendrian ein. Eigentlich wolltest du nur den einen Artikel in der Zeitung lesen und auf Youtube dieses neue Katzenvideo sehen und schwups… Mittagspause. Produktivität: Null.. und trotzdem raucht der Kopf.
Herzlich Willkommen im Prokrastinationskreislauf!
Eigentlich heißt das Wort nichts anderes, als dass wir Zeit sinnlos und unkontrolliert verschwenden. Anstatt uns den Aufgaben zu widmen, die wir eben haben, lassen wir unseren Geist unkontrolliert von Kim Kardashian zu Nordkorea und anschließend zum neuestem Handymodell wandern. Zwar bringt uns diese Zerstreuung nicht allzu viel – trotzdem verbraucht sie eine ganze Menge an Energie.
In der Zeit, die wir sinnlos auf Social Media, Nachrichten und Gossip verwenden, hätten wir unsere Aufgaben locker geschafft, vielleicht sogar noch Kapazitäten für Soziales gehabt und würden uns jetzt weitaus besser fühlen.
Stattdessen haben wir nun ein Problem…
Je mehr wir unsere Aufgaben vor uns her schieben, desto erdrückender und schwerwiegender fühlt sie sich an. So kann eine einfache Excel Tabelle oder ein Mail ein unüberwindbares Hindernis, bis hin zur Überforderung, sein.
Ab hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder ich reiße mich zusammen und erledige meine Aufgaben – dann stelle ich meist fest, dass es eigentlich ja ein Klacks war und ich gar nicht weiß, warum ich mich so angestellt hab ODER ich verbanne das Schreckgespenst und denke nicht weiter darüber nach. Das Problem mit den ignorierten Aufgaben ist jedoch, dass sie uns irgendwann einholen und dann richtig Ärger machen können.
Ich persönlich neige zum Verdrängen. Da ich jedoch über meine eigenen Schwächen Bescheid weis, verlieren sie ihre Macht über mich und so darf ich dir heute ein paar meiner Strategien zur Selbstoptimierung vorstellen.
Mach dir einen Plan!
Ich liebe ToDo Listen, Notizbücher und Post it´s. So schleppe ich meist 3 verschiedene Notizbücher mit mir herum die thematisch aufgeteilt und (für mich) logisch strukturiert sind. Wozu genau welches da ist, würde jetzt den Rahmen sprengen. Wichtig dabei ist, dass ich für mich eine feste Struktur gefunden habe, die mir auf einem Blick meine Aufgaben und deren Priorität zeigt. Diese sind mit Ablaufterminen gekennzeichnet und werden 1x die Woche strukturiert.
Konstruktiv in den Tag starten!
Jeden Tag schreibe ich Tagebuch. Nur kurz, kaum 10 Minuten täglich, aber konzentriert und in Ruhe. Es ist das Erste, was ich jeden Tag mache und das Letzte, bevor ich ins Bett gehe. So beginne ich meinen Tag positiv, denke darüber nach, wie ich diesen Tag gestalten werde und suche mir ein positives Mantra. Jeden Abend denke ich über meinen Tag nach und wie ich den Nächsten noch bessere gestalten kann. Jeden Tag versuche ich mir die positiven und schönen Momente greifbar aufzuschreiben und die negativen Dinge in konstruktive Verbesserung für den nächsten Tag umzuwandeln. An dieser Stelle möchte ich euch von ganzem Herzen ein Buch ans Herz legen, ein Buch das mich besser, glücklicher und auch wesentlich entspannter gemacht hat. Das 6-Minuten Tagebuch <3
Setze dir ein Zeitlimit!
Anfangs war es etwas ungewohnt, aber heute ist es eine wirklich nützliche Gewohnheit. Ich setze mir ein Zeitlimit fürs Fernsehen, Internet surfen oder Zeitung lesen. Ein Wecker am Handy ist schnell gestellt und er erinnert mich daran, dass 30 Minuten Gossip wirklich ausreichend sind.
Alles eine Frage der Gewohnheit!
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das ist keine leere Floskel, wir funktionieren ganz einfach so. Sogar freiberufliche Künstler legen sich Arbeitstermine an. Man kann eigentlich Alles zu einer Gewohnheit machen, es erfordert allerdings Konsequenz, Durchhaltevermögen und Willen. Wenn du ein Verhalten etwa 3 Wochen lang regelmäßig und am besten täglich in deinen Alltag integrieren konntest wird es langsam zur Gewohnheit. Frühestens nach 3 Monaten ist es gefestigt und nach 6 Monaten denkst du – im besten Fall – nicht mehr darüber nach. Gewohnheiten begegnen uns überall, beim Essen, bei der Arbeit und beim Sport. Vieles fühlt sich nicht wie eine etablierte Gewohnheit an, ist es aber dennoch. Oder wann hast du zuletzt die bewusste Entscheidung getroffen, in der früh Kaffee zu trinken oder dir die Zähne zu putzen. Denk mal darüber nach wo deine Gewohnheiten deinen Tag bestimmen und ob diese nicht durch andere, positivere oder produktivere Gewohnheiten ersetzbar wären.
Dein Nutzen!
Dieser Punkt ist schwierig und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Mein persönlicher Nutzen meiner Produktivität ist, dass ich Nachts gut schlafen kann. Das klingt auf den ersten Blick nach etwas wenig, ist aber mein größter Lohn. Wenn etwas unerledigt ist, lässt es mir keine Ruhe. Habe ich es einmal oder sogar mehrmals aufgeschoben verfolgt es mich regelrecht und lässt mich Rastlos und unrund zurück. Erledige ich hingegen alles fristgerecht fühle ich mich auf der Stelle gut. Somit ist mein Verhalten „Selbst belohnend“. Über dieses Wort bin ich beim Hundetraining gestolpert. sbezeichnet ein Verhalten, dass im Gehirn einen Dopaminschub auslöst und das Verhalten als „GEIL“ abspeichert. Jeder, der schon einmal mit einem Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb zu tun hatte, weis wovon ich rede 😉 Aber auch ein Stück Schokolade nach einem produktiven Tag, Sport oder eine andere Lieblingstätigkeit können diesen Sinn erfüllen.
Nun ist mein Beitrag jetzt schon viel länger geworden, als geplant und trotzdem kratze ich hier nur an der Oberfläche 🙂 Möchtest du mehr über das Thema Selbstoptimierung, Gewohnheiten und Selbstmanagement wissen? Schreib mir ein Facebook Kommentar! 😀